Ausflug 17. August 2019 Weingut Tschäpperli - BL
Ausflug vom 17. August 2019
Auch heute ist das Wetter auf unserer Seite, für den Anlass im Baselland. Leider haben sich nur fünfzehn Hobbywinzer und zwei Gäste angemeldet.
Ueli Bänninger, Betriebsleiter im Tschäpperli, kann diese kleine Gruppe mit Begeisterung für die Geschichte, die Entstehung des Weinbaus im Baselland sowie über die Geologie mitreissen.
Es wird ein interessanter und spannender Vormittag, einmal mehr wieder mit vielen Fragen, die Ueli gerne beantwortet.
Seit 1619 gehört der Klushof mit dem heutigen Tschäpperli der Familie Blarer von Wartensee. 1792 beim Einmarsch der Franzosen musste die Familie fliehen. Ihre Güter wurden beschlagnahmt und verkauft. Nach dem Ende Napoleons (1815) erhielt die Familie einen Teil der Güter zurückerstattet. Einen Teil konnten sie sich zurückkaufen, so auch das Tschäpperli. Im Verlauf des 20.Jahrhunderts gelang es, die Reben im Tschäpperli in einer Hand zu vereinigen. Die Anbauflächen wurden in drei Etappen auf den heutigen Stand von 3,6 ha ausgedehnt und nach neuester naturnaher Produktion (IP) geführt
Es wird auf Insektizide und Herbizide verzichtet. Dank naturnaher Produktion hat sich eine vielseitige Flora und Fauna im Rebberg über die Jahre entwickelt.
Die Betriebsgrösse beinhaltet 22.85 ha davon 15.45 ha Wald, 3.6 ha bestockte Rebfläche, 3.78 ha Weideland und Oekofläche.
Nebst der Kelterung der eigenen Trauben wie Pinot Noir, Riesling-Sylvaner, Reinriesling, Pinot Gris etc. werden auch Lohnkelterungen gemacht. Die Kellerkapazität beträgt etwa 120‘000 Liter.
Der Vormittag ist leider viel zu schnell vorbei, gerne würde man noch länger unter der gemütlichen Laube sitzen, degustieren und Ueli zuhören.
Nach dem feinen Mittagessen im Restaurant Sonne fahren wir gemeinsam nach Dornach, wo das Nachmittagsprogramm stattfindet.
Im Goetheanum, der freien Hochschule für Geisteswissenschaften, werden wir von Chr. Lüthi empfangen. Nach einer kurzen Einführung über den Sinn und Zweck dieser Institution , die Ausführungen über das Verhältnis von Anthropologie und Anthroposophie, werden wir auf dem Weg durch das Gebäude immer wieder mit den Gedanken von Steiner konfrontiert über Physik, Theologie, Esoterische Betrachtungen.
Rudolf Steiner konnte das Grundstück 1913 erwerben und seine Pläne für den Doppelkuppelbau mit zwei ineinandergreifenden Kuppelsegmenten ausarbeiten. Den Sockel, aus Beton gegossen, konnte man somit in der Formgestaltung der umliegenden Gebirgsformation anpassen. Das restliche Gebäude bestand vollständig aus Holz. Die Deckenmalereien wurden mit Pflanzenfarben ausgeführt. Die Fertigstellung war im September 1920.
In der Nach vom 1.Januar 1923 wurde das ganze Gebäude, vermutlich durch Brandstiftung, zerstört. Zwischen 1925 bis 1929 wurde der neue Bau um einiges grösser und in einer kombinierten Form von rund und eckig und komplett aus Beton erstellt. Steiner konnte die Vollendung des neuen
Gebäudes nicht mehr miterleben, er starb im März 1925.
Das Goetheanum versteht sich als Tagungs-, Kultur- und Theaterbau. Eigentümerin des Gebäudes ist die Allgemeine Antroposophische Gesellschaft.
Regelmässig finden Kunstausstellungen statt sowie Faustaufführungen.
Der Dank für die Organisation bei German und Bea wird mit einem Applaus kundgetan.
G.&B. Majhensek